Klimaschonendes Gärtnern

Gartenböden und Pflanzen dienen als CO2-Speicher, spielen im Hinblick auf den Klimaschutz eine wichtige Rolle. Die hier aufgeführten Tipps bieten einen ersten Überblick, wie Sie Ihren Garten oder Balkon Klima-fit bekommen. Legen Sie gleich los und werden Sie kreativ!

Freizeitgärtner können sich für zusätzliche Infos gerne an die Kreisfachberatung für Garten- und Landschaftspflegen und die Biodiversitätsberaterin im Landratsamt Dingolfing-Landau wenden!

Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege:

Herr Andreas Kinateder

Tel.: 08731/87-310

E-Mail: andreas.kinateder@landkreis-dingolfing-landau.de

Biodiversitätsberaterin:

Frau Christina Strasser

Tel.: 08731/87-976

E-Mail: christina.strasser@landkreis-dingolfing-landau.de

Tipps für einen klimafreundlichen Balkon/ Garten:

Obst, Gemüse und Kräuter selbst anbauen:

Regionale Lebensmittel sparen Transportwege. Noch besser ist es, auch saisonal zu kaufen. Optimal ist der Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Frischer geht es nicht.

Die Bepflanzung an die Bedingungen anpassen:

Im Zuge des Klimawandels gewinnt der Begriff Klimaresilienz immer stärker an Bedeutung. Passen Sie Ihre Bepflanzung an den jeweiligen Standort an: Warm, trocken, Sonne oder Schatten? Bedenken Sie Wasserverbrauch, Sonneneinstrahlung und Bodenanforderungen.

Insektenhotels und Vogelhäuser selbst bauen:

Nutzen Sie Nischen, egal ob im Garten oder auf dem Balkon, für individuelle Hotels aus gesammelten Naturmaterialien. Der gemeinsame Bau ist ein tolles Projekt für Kinder. Anleitungen finden Sie z. B. online beim Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Totholzhaufen anlegen:

In vielen Gärten werden Reisig und Holzreste verbrannt. Dadurch wird im Pflanzenmaterial gespeichertes Kohlendioxid freigesetzt und gelangt in die Atmosphäre. Sinnvoller ist es diese Materialien im Garten verrotten zu lassen, etwa als Benjeshecke oder Totholzhaufe. So entsteht ein toller Lebensraum für Insekten und Kleintiere. Begrüßen Sie in Zukunft Igel und Vögel als unkomplizierte Nachbarn.

Gebrauchtes wiederverwenden:

Der Trend geht zum Upcycling. Bei Neuanschaffungen sollten die Materialien langlebig, aber auch nachhaltig produziert sowie recyclingfähig sein.

Richtig gießen:

Regenwasser hat einen idealen pH-Wert für Pflanzen und spart Wasser. Faustregel: Mind. 10-15l pro 1 m2 im Gemüsebeet (frühmorgens und direkt über dem Boden). Aber nur, wenn wirklich Feuchtigkeit benötigt wird. Pflanzen halten phasenweiser Trockenheit stand. Regelmäßiges hacken und mulchen erspart zusätzliches gießen, da Wasser am Verdunsten gehindert wird.

Bunte Blühflächen anlegen und eintönige Rasenflächen vermeiden:

Locken Sie eine Vielfalt aus Schmetterlingen, Bienen und Co. zu sich nach Hause und lauschen Sie dem fröhlichen Summen! Säen Sie eine Mischung aus Wildblumen und Kräutern auf einem mind. 1 m breiten Saum. Infos bei der Kreisfachberatung.

Ein Bilderbuch-Rasen ist energieaufwendig und bietet wenig Möglichkeit zur Artenvielfalt. Je weniger Nährstoffe Ihr Boden enthält, desto artenreicher entwickelt sich die Wiese.

Mischkultur ansiedeln:

Eine gelungene Mischkultur spart Arbeit und fördert ein gesundes Wachstum. Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen wachsen am besten gemeinsam. Sie schlüsseln sich die Nährstoffe auf, bringen Wasser aus tieferen Schichten hervor oder halten ungebetene Gäste in Schach. Kombinationstabellen für Mischkulturen sorgen für Durchblick.

Versiegelung vermeiden:

Oft lassen sich gepflasterte Wege oder Garageneinfahrten durch Trittsteine und Fahrrinnen ersetzen. Dadurch bleibt mehr Raum für Pflanzen und Tiere. Versiegelter Boden nimmt kein Wasser auf und absorbiert mehr Wärme. Vermeiden sie Schottergärten und begrünen Sie Flächen für einen positiven Effekt auf unser Klima.

Regionale Materialien verwenden:

CO2-Emissionen lassen sich durch Baustoffe aus der Nachbarschaft und Region vermeiden! Nicht immer müssen Ziegel, Holzbalken, Steine, Kies etc. große Wege zurücklegen. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Kohlendioxid für den Transport. Gartenmöbel sollten aus nachhaltig erwirtschaftetem Holz (FSC-Logo) gefertigt sein.

Torffreie Erde verwenden:

Greifen Sie auf alternative Produkte zurück! Moore speichern viel CO2, sind aber gleichzeitig das Abbaugebiet von Torf. Der Verlust der natürlichen Speicher führt dazu, dass CO2 freigesetzt und der Klimawandel verstärkt wird. Moore bieten außerdem einen Lebensraum für viele bedrohte Arten.

Organischen Dünger richtig verwenden und Kompost anlegen:

Ist zuviel Stickstoff im Boden setzt dieser Lachgas frei, ein langlebiges klimaaktives Gas. Auch synthetisch aufwändig hergestellte Dünger haben einen negativen Effekt auf das Klima. Die bessere Alternative ist Humus aus dem eigenen Garten. Durch einen Komposthaufen erhalten Sie den besten organischen Dünger für Ihre Pflanzen. Faustregel: 3l Kompost auf 1 m2 Boden ausbringen (Schichthöhe ca. 3 mm).

Kompostfibel des Umweltbundesamts

Geräte ohne Motor verwenden:

Motorrasenmäher, Freischneider und Laubbläser machen nicht nur großen Lärm, sondern stoßen auch klimaaktive Gase aus. Besen, Harke, Sense oder Rechen dagegen schonen nicht nur die Umwelt, sondern ersparen auch den Gang ins Fitness-Studio.

Einsätze von Rasenmährobotern reduzieren:

Vermeiden Sie Unfälle und geben Sie Insekten, nachtaktiven Tieren, z.B. Igeln,
sowie Pflanzen eine Chance, indem Sie die Ruhephasen des Rasenmäher-Roboters verlängern, ihn nicht unbeaufsichtigt arbeiten lassen und den Roboter nachts abschalten. Sparen Sie beim Mähen bunte Säume am Rand aus.

Hecken, Büsche & Bäume an der windzugewandten Seite pflanzen:

Schützen Sie den Boden bei zunehmender Trockenheit vor Wind! Staub lässt sich so vermeiden, kleine Pflanzen erhalten Schutz und Tiere freuen sich über zusätzlichen Unterschlupf.

Austausch:

Teilen Sie mit Ihren Nachbarn Ratschläge, Gartengeräte, Pflanzenableger und die Früchte ihrer Gärten! Zeit, Nerven und Transportwege fallen weg.