Niederbayern gemeinsam gegen häusliche Gewalt - Unterstützung für Betroffene
In den letzten Jahren hat die Zahl der gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt weiter zugenommen, sie befindet sich auf einem neuen Höchststand. 256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent.
Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen bzw. ehemaligen Partnerschaften geschieht. Die strafrechtlichen Delikte reichen dabei von Bedrohung und Stalking bis hin zu Körperverletzungen, Misshandlungen von Kindern, Vergewaltigung und Tötung des (ehemaligen) Partners.
Schuld liegt nie beim Opfer
Die Dunkelziffer wird jedoch als weit höher eingeschätzt, da viele Betroffene aus Angst oder Scham keine Anzeige erstatten. Nachdem häusliche und Partnerschaftsgewalt keine individuellen Schicksalsschläge sind, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, haben die niederbayerischen Gleichstellungsbeauftragten eine überregionale Kooperation mit dem Ziel einer dauerhaften Sensibilisierung der Bevölkerung und einer langfristigen Weiterentwicklung des Hilfesystems geschlossen. Die vorhandenen Ressourcen sollen damit im kommenden Jahr gebündelt werden, sodass fehlende Aufklärung und Informationen zu diesem Thema nicht den Zugang zum vorhandenen Hilfesystem verhindern. Oberste Priorität hat dabei, die Betroffenen zu ermutigen, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen und klarzustellen, dass die Schuld nie beim Opfer liegt.
Jahresprogramm startet am 25.11.2024
Auftakt für das Jahresprogramm bietet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2024, zu welchem in jeder niederbayerischen Region Veranstaltungen geplant sind, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Informationen über Hilfsangebote bereitzustellen.
Hilfetelefone und Angebote vor Ort
Um die Betroffenen Personen in unserem Landkreis zu bestärken und mit Informationen zu unterstützen, wurden Aufkleber vom Hilfetelefon und der Landshuter Interventionsstelle verteilt. Für Bestellungen solcher Aufkleber oder weitere Informationen können Sie sich gerne an die Gleichstellungsbeauftragte Milena Ammer unter der Telefonnummer 08731 87-573 oder gleichstellung@landkreis-dingolfing-landau.de wenden.